Ein Triumph

Frankreich 2020
Regie: Emmanuel Courcol
Besetzung: Kad Merad, Pierre Lottin, Sofian Khammes, David Ayala, Laurent Stocker, Lamine Cissokho, Patrick Pineau, Marina Hands,... 
Laufzeit: 107 min.
FSK ab 12

Etienne, Anfang 50, unterbeschäftigter Schauspieler, hat selbst schon lange nicht mehr auf der Bühne gestanden. Mit kleinen Aufträgen versucht er, sich über Wasser zu halten, z.B. durch gelegentliche Theater-Workshops. So gelangt er eines Tages vertretungsweise in ein Gefängnis, wo er auf sechs unmotivierte bis widerspenstige Häftlinge trifft, von denen jeder seine eigene, individuelle Geschichte mit mehr Tiefen als Höhen und vor allem eins mitbringt: Gelangweiltheit. Doch Etienne möchte dies ändern. Erst einmal stehen Stimm-und Sprechübungen auf dem Programm, dann Auswendiglernen einfacher Verse, danach lernen die Männer sukzessive zu improvisieren. Und schon bald zeigt sich, dass der ein oder andere tatsächlich ein wenig Talent im Schauspielern hat. Getrieben von seiner Begeisterung für das Theater und vielleicht auch von seiner Frustration angesichts seiner eigenen Erfolglosigkeit, nicht zuletzt aber, weil sich alle sechs Männer zweifellos mit dem Warten auskennen, entschließt sich Etienne, „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett auf die Bühne zu bringen. Damit könnte er aus seinem neuen Job mehr als erwartet machen und auch die in ihrem öden Alltag gefangenen Inhaftierten in Schwung bringen. Während die Gefängnisdirektorin alle außerhalb der Gefängnismauern stattfindenden Aktionen zu verhindern versucht, strebt die illustre Gruppe an, nach mehreren Erfolgen im eigenen „Haus“, das Stück auch „draußen“ zu präsentieren. Ihr gutgläubiger Regisseur unterstützt sie in ihrem Wunsch. Im Gegensatz zu seinen inszenatorischen Fähigkeiten fehlt es ihm allerdings allzu oft an einer sozialen Ader und psychologischem Durchblick…

Eine wunderbare Rolle für Kad Merad (bekannt aus „Willkommen bei den Sch’tis“ und „Die Kinder des Monsieur Matthieu“). Er gibt dem Etienne eine schöne Ambivalenz, immer ein bisschen naiv und gutgläubig, aber andererseits auch durchaus zielstrebig. Die unterschiedlichen „Knackis“ sind allesamt echte Typen, die von Regisseur Emmanuel Courcol relativ klischeelos gezeichnet werden.

Die Story beruht auf einer wahren Geschichte, die sich in den 1980er-Jahren in Schweden zutrug. Der Schauspieler und Regisseur Jan Jönson studierte mit Häftlingen des Hochsicherheitsgefängnisse Kumla tatsächlich das Stück „Warten auf Godot“ ein.

Keine Sozialkomödie über die Resozialisierung von Strafgefangenen, eher eine ziemlich raffinierte Geschichte über die Wirkung und Bedeutung von Kunst und künstlerischer Betätigung.

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