Die Schwimmerinnen

Großbritannien/ USA 2022 in OmdU
Regie: Sally El Hosaini
Besetzung: Nathalie und Manal Issa, Matthias Schweighöfer, Ali Suliman, Ahmed Malek, James Krishna Floyd, Charlotta De Gregori, …
Laufzeit: 134 min.
FSK ab 16

Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und ist LeserInnen aus Zeitungen bekannt. Damaskus im Jahr 2015. Die beiden Schwestern Sara (20) und Yusra (17) Mardini werden von ihrem Vater Ezzat trainiert und sollen erreichen, was ihm ein Leben lang verwehrt blieb: bei den nächsten Olympischen Spielen in Rio für Syrien im Schwimmen anzutreten und bestenfalls eine gute Platzierung zu erreichen. Dafür steigen sie jeden Tag ins Becken und trainieren hart. Doch während die Jüngere dieses Ziel noch fest im Blick hat, verliert Sara den Fokus. Zu nah kommt der Krieg in ihre Nähe, zu heftig die Einschläge der Raketen in unmittelbarer Umgebung. Wofür soll sie sich noch schinden, wenn es kein Land mehr geben wird, für das sie antreten kann? Sie sieht ihre Zukunft nicht im Wasser, sondern im Westen. Den könnte sie allerdings auch nur übers Wasser erreichen. So überredet sie die Eltern, sie mit Yusra und ihrem Cousin Nizar auf den Weg nach Deutschland zu schicken. Da Yusra noch nicht volljährig ist, wäre nach erfolgreicher Ankunft eine Familienzusammenführung möglich. Durch die sich zuspitzende Lage in Damaskus stimmen die Eltern zu und Sara, Yusra und Nizar brechen hoffnungsvoll erst einmal Richtung Istanbul auf. Mit den Strapazen und lebensbedrohlichen Situationen, die ihre Flucht mit sich bringt, haben sie in diesem Maße allerdings nicht gerechnet. Schon das maßlos überfüllte seeuntaugliche Schlauchboot kommt lediglich durch den Einsatz der beiden Schwimmerinnen ans rettende Ufer von Lesbos. Danach steht der Gruppe noch der gefährliche Weg durch den Balkan bevor, ehe sie völlig entkräftet endlich in Berlin ankommt.

Der Film erzählt die ganze Geschichte, schildert die Zustände auf der griechischen Insel Lesbos und die in den Aufnahmelagern von Berlin. Er macht deutlich, wie abhängig die Flüchtenden von skrupellosen Schleppern sind, von denen sie dann letztlich nur betrogen werden, und welch andere menschenunwürdige Situationen sie erleben. In Berlin angekommen, beginnt Yusra sofort wieder ihr Schwimmtraining. Ihre Fähigkeiten und ihre Ambitionen überzeugen den Trainer schließlich und tatsächlich nimmt sie mit dem Team „Refugee Olympic Athletes“ an den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio teil. Ihre Schwester Sara ist derweil nach Lesbos zurückgekehrt und arbeitet dort als Flüchtlingshelferin. Dass ihr bis heute ein Prozess und eine langjährige Haftstrafe drohen, erfährt man erst im Filmabspann.

Ein Film mit humanistischem Blick: schockierend und berührend, eventuell bisherige eigene Vorstellungen von Flucht und ihrer Brisanz hinterfragend.

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