Ennio Morricone - Der Maestro

Dokumentarfilm
Italien 2021
Regie: Giuseppe Tornatore
Laufzeit: 156 min.
FSK ab 0

Was wären Filme wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Für eine Handvoll Dollar“ ohne die Filmmusik des italienischen Komponisten Ennio Morricone? Insgesamt zu 500 Filmen schrieb er seine Melodien; „Cinema Paradiso“, „Die Unbestechlichen“, „Es war einmal in Amerika“, „The Hateful Eight“ gehören dazu. „Anfangs fand ich es unter meiner Würde, Filmmusik zu schreiben“ sagte der Maestro selbst einmal. Gut, dass er dabeiblieb. Nicht nur, dass er maßgeblich zum Kassenerfolg der jeweiligen Filme beitrug, er setzte ihnen auch den musikalischen Stempel auf, der sie unvergesslich machte. Sergio Leone sagte einmal, Morricone sei für ihn mehr ein Drehbuchautor als ein Komponist, denn durch seine Musik teile er etwas mit, was sonst der Regisseur hätte zeigen müssen.

Nun hat Giuseppe Tornatore dem Maestro, der kurz nach Fertigstellung des Films verstarb, ein filmisches Denkmal gesetzt. Chronologisch erzählt er Morricones Geschichte, schaut auf sein unvergleichliches Lebenswerk zurück, lässt Holywood-Größen wie Clint Eastwood und Quentin Tarantino sowie MusikerInnen wie Bruce Springsteen, Zucchero und Joan Baez zu Wort kommen. Sie alle erzählen die Chronik einer langen Karriere von einzigartiger Schaffensbreite, die Morricone auf eine Stufe mit den ganz großen Komponisten der Klassik stellt.

Tornatore und Morricone verband eine fast vierzigjährige, innige Freundschaft. Der Film erzählt die vielen Etappen im Leben des Komponisten und entfaltet sich als Collage mit Auszügen aus Interviews, mit Sequenzen aus Filmen und Konzerten und vor allem mit vielen Statements von Freunden und Weggefährten. Dank umfangreichen Archivmaterials kommen auch diejenigen zu Wort, die nicht mehr leben.

Tornatores Film ist eine gelungene Würdigung, sehr detailliert und in die Tiefe gehend. Nach dem Film hat man definitiv Lust, sich etliche Filmklassiker noch einmal anzuHÖREN.