Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry

Großbritannien 2023
Regie: Hettie Macdonald
nach dem Buch von Rachel Joyce
Besetzung: Jim Broadbent, Penelope Wilton, …
Laufzeit: 108 min.
FSK ab 12

Kingsbridge an der Südküste Englands. Hier lebt Harold Fry, Ende 60, zusammen mit seiner Frau Maureen ein eingefahrenes, wortkarges Leben und scheint langsam immer mehr zu verblassen. Eines Tages erhält er einen Brief von seiner alten Freundin und Kollegin Queenie, die er seit rund 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie liegt in einem Hospiz im Sterben und verabschiedet sich von ihm. Zuerst will Harold ihr schriftlich antworten. Doch dann entscheidet er sich spontan, die rund 600 Meilen quer durch England nach Berwick-upon-Tweed zu Fuß zurückzulegen. Er will laufen, sie soll leben – so die Vereinbarung. Unterwegs begegnet er den unterschiedlichsten Menschen, deren Leben er auf die eine oder andere Weise berührt und die damit auch das seine berühren. Während seine Frau Maureen, wortlos zurückgelassen, entrüstet und tief verletzt ist, fühlt sich Harold, der seiner eigenen Meinung nach im Leben nicht viel erreicht hat, das Wert besitzt, der aber auch nie gelernt hat, über seine Gefühle zu sprechen, so lebendig wie nie zuvor. Und mit der Zeit begreift auch Maureen, dass sie ihm mental beistehen und in seinem Tun bestärken muss…

2012 war der Roman von Rachel Joyce, die auch das Drehbuch zum Film schrieb, ein großer Erfolg. Nun verleiht Jim Broadbent („The Duke“) seiner Figur eine tragikomische Note zwischen Alterstrotz und Altersmilde. Penelope Wilton (auch bekannt aus „Downton Abbey“) gibt den Widerpart. Auch aus dieser Spannung bezieht der Film seine Energie. Wichtig ist aber in erster Linie Harolds Pilgerreise und das Resümee seines Lebens.
Eine sehr menschliche und melancholische Geschichte über den Wert, aber auch die Pflicht der Freundschaft.