



Was will der Lama mit dem Gewehr?
Bhutan/ Taiwan/ Frankreich/ USA 2024
in OmdU
Regie: Paw Choyning Dorji („Lunana“)
Besetzung: Tandin Wanchuk, Kelsang Choejay, …
Laufzeit: 107 min.
FSK ab 6
Bhutan, 2006. Im kleinen südasiatischen Binnenstaat auf den Höhen des Himalaya betrachtet man nicht etwa den materiellen Wohlstand der aus 750.000 Menschen bestehenden Bevölkerung und die Vermehrung des Staatskapitals als Ziel, sondern verfolgt stattdessen – ganz im Sinne des Buddhismus – einen ganzheitlichen Ansatz, in dem die ökologische Nachhaltigkeit und der Naturschutz eine sehr wichtige Rolle spielen. Doch nun sind gerade das Fernsehen und das Internet eingeführt worden und der König bereitet seine Abdankung vor. Sein Land soll eine Demokratie werden, und zwar in Gestalt einer parlamentarischen Monarchie mit politischen Parteien und freien Wahlen. Während also von nun an zum Beispiel ein so genannter „007“ im TV rumballert, sollen die Menschen auch lernen, wie Wahlkampf funktioniert. Dem alten, hochverehrten Lama reicht es. Er beauftragt einen jungen Mönch, eine Waffe heranzuschaffen. Doch „was will der Lama mit dem Gewehr“…?
Die Antwort des pazifistisch denkenden Regisseurs Paw Choyning Dorji, bekannt geworden durch seinen Film „Lunana“, ist in Zeiten wie diesen eine kleine Wohltat und die Seitenhiebe auf den Kapitalismus sind urkomisch. Mit viel Humor erzählt er von den Eigenheiten, aber auch der Liebenswürdigkeit seiner Landsleute und bietet eine witzige und warmherzige Politsatire mit überraschenden Wendungen. Ohne zu (ver-)urteilen und mit viel Respekt richtet Dorji seinen Blick auf das Geschehen und auf einen Moment in seiner Heimat, in dem politische Veränderungen mit den traditionellen buddhistischen Werten kollidieren.
Da es in Bhutan nur wenige professionelle Schauspieler*innen gibt, hat er auch in seinem neuen Film mit vielen einheimischen Laiendarsteller*innen gedreht.