Die Zeugin - Ihr Weg zurück ins Leben
zu Gast: Regisseur Peter Wingert
Eine Kooperation mit der Tübinger Menschenrechtsorganisation
„MOVE ON - menschen.rechte tübingen e.V.“
Dokumentarfilm
Deutschland 2024
Regie: Peter Wingert
Laufzeit: 70 min.
FSK n.v.
Die Jesidin Hakeema Taha stammt aus einem kleinen Dorf im Norden des Irak. 2014 wurde es vom IS überfallen. Die Hälfte der knapp 200 Einwohner:Innen wurde umgebracht, darunter Hakeemas halbe Familie. Sie selbst und hunderte anderer Frauen und Mädchen wurden verschleppt. Nach ihrer Flucht lebte sie in einem Lager, bis sie im Rahmen eines Sonderkontingents für Jesidinnen nach Baden-Württemberg ausgeflogen wurde. Hier ergriff die junge Frau die Chance auf ein neues Leben. Sie lernte Deutsch und schaffte den Schulabschluss. Eingebettet in ein dichtes Netzwerk von Hilfsangeboten kämpfte sie sich durch ihre Traumata. Neun Jahre nach ihrer Flucht vom IS nahm sie in Rottenburg ihr Abschlusszeugnis der Ausbildung zur Altenpflegerin in Empfang…
„Ich will Zeugin sein und die Wahrheit darüber zeigen, was meinem Volk passiert ist, denn ich habe es selbst erlebt.“ Das ist Hakeemas Motivation für diesen Film. Aus diesem Grund setzte sie sich noch einmal dem abgrundtiefen Schmerz aus, der sie in ihrem zerstörten Heimatdorf wie eine Lawine überkam.
Die junge Frau ist ein Beispiel dafür, dass Geflüchtete, die von schlimmen Erfahrungen betroffen waren, wieder zurück ins Leben finden können. Der Dokumentarfilmer Peter Wingert hat Hakeema zwei Jahre lang mit der Kamera begleitet. Inzwischen machen die beiden gemeinsam in Veranstaltungen, sei es im Bundestag in Berlin, an einer französischen Universität oder in einer Kleinstadt wie Rottenburg, auf das Schicksal des jesidischen Volkes aufmerksam.
Das persönliche Schicksal von Hakeema Taha wird dabei eingebettet in historische und politische Entwicklungen in Deutschland und dem Irak.