Niki de Saint Phalle
Spielfilm
Frankreich 2025
Regie: Céline Sallette
Besetzung: Charlotte Le Bon, John Robinson, Damien Bonnard, Judith Chemla, …
Laufzeit: 99 min.
FSK ab 12
Die französisch-schweizerische Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) wurde mit ihren farbenfrohen und voluminösen weiblichen Körper-Plastiken berühmt, aber auch als „Terroristin der Kunst“, die mit Messern und Gewehren ihre Gemälde beschoss. Ihre Werke erzählen von Gewalt, Hoffnung und Weiblichkeit und überschreiten mutig die Grenzen der etablierten Kunstwelt. Sie gilt als eine der wenigen weiblichen Avantgarde-Künstlerinnen, die die Kunstszene nachhaltig geprägt haben und die Kunstwelt revolutionierten, ist aber auch bekannt für ihren Aktionismus und ihr soziales Engagement.
Der Film konzentriert sich auf die 1950er/60er-Jahre: Niki lebt erst einmal zusammen mit ihrem Mann und der zweijährigen Tochter in den USA und arbeitet als Model. Doch das repressive politische und gesellschaftliche Klima sowie Nikis innere Zerrissenheit führen zur Flucht nach Paris. Aber auch hier lässt sich ihr Trauma – sie wurde ab dem 11. Lebensjahr von ihrem Vater sexuell missbraucht – nicht bewältigen. Sie begibt sich in eine Nervenanstalt. Auf der Suche nach Freiheit findet sie während einer Maltherapie ihre Stimme in der Kunst, die für sie zur Waffe wird – poetisch, schöpferisch und zielsicher…
In Céline Sallettes Filmdebüt geht es in erster Linie um die psychischen Folgen von Nikis Trauma und die Rolle der Kunst bei seiner Verarbeitung. Die Kunstwerke von Niki de Saint Phalle zeigt die Regisseurin kaum, man sieht nur die Gesichter der Menschen, die sie betrachten. Den Focus legt Sallette vielmehr auf die Künstlerin selbst und auf ihrem Weg zur Identitätsfindung und zur Verarbeitung ihres Kindheitstraumas.
Ein bewegendes Porträt.
