Das Licht
Deutschland 2025
Regie: Tom Tykwer („Babylon Berlin“)
Besetzung: Lars Eidinger, Nicolette Krebitz, Tala Al-Deen, Elke Biesendorfer, Julius Gause, …
Laufzeit: 162 min.
FSK ab 12
„Wir sind eine typische deutsche dysfunktionale Familie, in der jeder sein eigenes Süppchen kocht und sich einen Scheiß um den anderen schert.“ So drückt es die 17-jährige Frieda in einer Szene aus, um der neu eingestellten syrischen Hausangestellten Farrah zu beschreiben, wo hinein sie sich erfolgreich beworben hat. Und Frieda hat Recht. Die fünfköpfige Familie Engels, linksgrüner oberer Mittelstand, wohnhaft in Berlin Brenzlauer Berg, ist tatsächlich aus dem Trott. Zerrüttet darf man sagen. Mutter Milena ist die meiste Zeit am Handy oder auf dem Sprung nach Kenia, damit die Fördergelder für ein Projekt in Nairobi weiterfließen; Vater Tim arbeitet an Greenwashing-Werbekampagnen und ist, wenn dann mal zu Hause, schlecht gelaunt, Tochter Frieda ist Aktivistin mit allem, was dazu gehört und in Totalopposition zu ihren Eltern, ihr Zwillingsbruder Jon ist ununterbrochen in der Virtual Reality unterwegs, also in der echten Realität eigentlich nicht mehr anwesend. Der achtjährige Dio schließlich, Milenas Sohn aus einer Liebschaft mit einem Kenianer, ist nur jede zweite Woche zu Besuch. Farrah schaut sich das Ganze eine Weile an, bevor sie mittels ihrer geheimnisvollen Lampe (dem „Licht“) die Gefühlswelt der einzelnen Familienmitglieder auf eine unerwartete Probe stellt. Nicht nur aus uneigennützigen Gründen…
Nach vier Staffeln der Serie „Babylon Berlin“ kehrt Tom Tykwer zur Kinoleinwand zurück.
Neun Jahre nach seinem letzten Film erkundet er das Bedürfnis der Menschen nach Halt und Zugehörigkeit. Es wird gestritten, gerungen und gekämpft, aber es wird auch gelacht, gesungen und getanzt. Tykwer will das Spektrum der Gefühle und die entsprechenden erzählerischen Möglichkeiten herausfordern und versucht, die Zerrissenheit und gleichzeitige Verbundenheit der Protagonisten zu spiegeln und spürbar zu machen. Dabei sprengt er einmal mehr gängige Erzählregeln, setzt lieber volle Kraft auf Phantasy und eine Menge Überraschungen.
