Monika Hauser - Ein Portrait
Mi 13.03. 18.00 Uhr (8,50 €)
im Anschluss: Möglichkeit zum Nachgespräch
Dokumentarfilm
Deutschland 2016
Regie: Evi Oberkofler, Edith Eisenstecken
Laufzeit: 82 min. | FSK ab 12
In allen Kriegen, und wahrscheinlich auch zu allen Zeiten, werden Frauen Opfer sexueller Gewalt. Sie werden gequält, zu Objekten von Lust und Macht degradiert und in der Folge mundtot gemacht. Viele von ihnen schweigen darüber aus Scham und leugnen die Tat vor sich selbst. Wie auch sonst sollten sie überleben in einer Gesellschaft, die Täter ignoriert und den Opfern keinen Raum bietet? Der Kampf gegen Vergewaltigungen im Krieg ist so nötig wie aussichtslos, aber es hilft schon viel, wenn Frauen nicht mehr schweigen, sondern die Gewalt benennen.
Seit 25 Jahren kämpft die 1959 in Südtirol aufgewachsene Südtiroler Frauenärztin Monika Hauser, Gründerin von „medica mondiale“ und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, lokal und international für die traumatisierten Opfer. Der Film begleitet sie in ihrem Arbeitsalltag und zu Krisenherden nach Uganda, Afghanistan und Liberia. In Bosnien sind die beiden Filmemacherinnen Evi Oberkofler und Edith Eisenstecken dabei. Ganz nah bleiben sie an ihrer Person, lassen den Zuschauer an ihren Motiven und ihrem Engagement teilhaben. Porträtiert wird aber nicht lediglich eine kämpferische Frau und ihre persönliche Geschichte, der Film sensibilisiert vor allem generell für die verzweifelte Lage der vergewaltigten Frauen und Mädchen. Dabei finden Oberkofler und Eisenstecken für die Inszenierung des patriarchal grundierten Schreckens eine angemessene Sprache.