Joan Baez - I am a Noise

Dokumentarfilm, OmdU
USA 2023
Regie: Mir Navasky, Karen O’Connor, Maeve O’Boyle
Laufzeit: 117 min.
FSK ab 12 freigegeben

Sie ist Musikerin und Poetin, aber auch Pazifistin und Bürgerrechtlerin: die inzwischen 83-jährige amerikanisch-mexikanische Folk-Sängerin Joan Baez. Seit den 1950er-Jahren singt sie für den Frieden. Nun schaut sie auf ihr ereignisreiches Leben und ihre seit mehr als 60 Jahre währende Karriere zurück. 

Die drei Filmemacherinnen zeigen in unaufgeregten Aufnahmen und aus abwechslungsreichen Perspektiven Baez auf der Bühne, mal allein mit ihrer Akustikgitarre, mal begleitet von ihrer Band. In dem akkurat recherchierten biographischen Film werden Tonbandaufzeichnungen, Briefe und Tagebucheinträge mit Interviews, Szenen von jüngeren und älteren Live-Konzerten und Backstage-Impressionen aus dem bisher unveröffentlichten Archiv miteinander verbunden. So wird nicht nur das künstlerische Wirken und Privatleben von Joan Baez allumfassend aufgearbeitet, sondern es gibt auch Raum für intime Bekenntnisse sowie ehrliche Offenbarungen, zum Bespiel, welch zentrale Rolle die Familie in ihrem Leben spielte und welch schmerzhaften Erinnerungen damit einhergehen. Auch die Schwestern, eine davon schon verstorben, kommen zu Wort. So erhält man viel Information über Privates und Intimes: über ihre starken Stimmungsschwankungen, Depressionen und Panikattacken, aufgrund derer alle Partnerschaften in die Brüche gingen, darunter auch die Liaison mit dem Folk-Poeten Bob Dylan. Und auch ihrer aktivistischen Arbeit, insbesondere der 60er- bis 80er-Jahre, wird ausreichend Platz eingeräumt. 

Eine sehenswerte Doku, nicht nur für eingefleischte Joan Baez-Fans.