Juliet Naked (OmdU)

USA 2018
Regie: Jesse Peretz
nach dem Roman von Nick Hornby („High Fidelity“, „About a Boy“)
Darsteller: Ethan Hawke, Rose Byrne, Chris O’Dowd, Lily Brazier, Ayoola Smart…
Laufzeit: 97 min.
FSK ab 0

Seinen Zenit hat der 47jährige amerikanische Folk-Rockstar und Liedersänger Tucker Crowe zwar schon längst überschritten, ist vor etwa 20 Jahren mitten aus einem Konzert in Minneapolis für immer von der Bühne verschwunden und nie wieder aufgetaucht, es gibt aber immer noch eingefleischte Fans, die sich allzu gern an ihn erinnern, seine Texte analysieren, Theorien über sein Verbleiben austauschen und sein gesamtes Werk sammeln. Einer davon ist Duncan, geschätzte 40 und beheimatet im kleinen britischen Seebad Sandcliff. In dem Haus, das er gemeinsam mit seiner langjährigen Freundin Annie bewohnt, hat er einen ganzen Raum nur seinem Idol gewidmet: mit all seinen Platten, CDs, Fotos, Zeitungsausschnitten etc. Annie indes ist regelrecht genervt von der pubertären Schwärmerei ihres Lebenspartners, kann auch der Musik nicht wirklich etwas abgewinnen. Als eines Tages in der Post ein an Duncan adressiertes Demo-Band von Tucker Crowe mit dem Titel „Juliet, Naked“ auftaucht, hört Annie rein. Und da es ihr – wie erwartet – in keinster Weise gefällt, postet sie auf Tuckers Forum eine vernichtende Kritik. „Du hast ins Schwarze getroffen. Ich hätte es nicht besser sagen können“, antwortet ihr etwas später Tucker Crowe höchstpersönlich aus den USA. Eine Internetbekanntschaft beginnt, die Annies, Tuckers und Duncans Leben durcheinanderwirbelt…

Es ist insbesondere das Drehbuch mit seinen ironischen, charmanten und witzigen Dialogen, die den Film auszeichnen. Auch wenn Nick Hornby das Drehbuch nicht selbst geschrieben hat, so lässt sein bekannter britischer Humor doch unbedingt grüßen. Mit den drei Hauptdarstellern hat Regisseur Jesse Peretz einen hervorragenden Griff getan. Ethan Hawke bleibt seiner lässig-liebenswerten Linie treu, stellt auch sein musikalisches Talent erneut unter Beweis; Rose Byrne vermag die anfangs desillusionierte, dann aufblühende Rose ausgezeichnet zu charakterisieren, und Chris O’Dowd verkörpert unverkennbar den etwas linkischen Briten mit staubtrockenem Humor.

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