Stella. Ein Leben

Deutschland 2023
Regie: Kilian Riedhof
Besetzung: Paula Beer, Jannis Niewöhner, Katja Riemann, Lukas Miko, Joel Basman, …
Laufzeit: 121 min.
FSK ab 16

Berlin in der Zeit des Nationalsozialismus. Stella Goldschlag, Jüdin, hat schon immer von einer Karriere als Jazz-Sängerin in Amerika geträumt, doch der um sich greifende Antisemitismus hat ihre Träume zerschlagen. Alle Bemühungen der Eltern um eine gemeinsame Auswanderung sind dem verzweifelten Kampf ums Überleben gewichen. Stella und ihre Mutter entgehen nur knapp der Deportation, als sie als Zwangsarbeiterinnen für die Rüstungsindustrie nicht mehr gebraucht werden. Die Familie taucht unter. Bei dem Versuch, an gefälschte Lebensmittelkarten zu kommen, lernt Stella den gewieften Passfälscher Rolf Isaaksohn (ebenfalls Jude) kennen und verliebt sich in ihn. Die beiden werden zu einem skrupellosen Duo auf dem Berliner Schwarzmarkt, bis sie von der Gestapo verhaftet werden. In der Folge wird Stella gefoltert (eine recht lange und brutale Filmsequenz, durch die sicher veranschaulicht werden soll, in welch prekärer und lebensbedrohlicher Lage sich Stella befindet). Um sich und ihre Eltern zu retten, lässt sie sich darauf ein, für die Nazis zu arbeiten. Sie soll untergetauchte jüdische MitbürgerInnen aufspüren und denunzieren…

Inspirierend von der wahren Lebensgeschichte der Stella Goldschlag und basierend auf jahrelangen Recherchen erzählt Regisseur Kilian Riedhof, wie Menschen von einem pervertierten System missbraucht und gebrochen werden. Es geht um Mechanismen von Diktaturen, von Indoktrination und Gewalt. Und es geht vor allem um die entscheidende Frage: Was hätte ich getan, um mein und das Leben meiner Familie zu retten? Darf man dieses Thema ansprechen? Darf man von einer Jüdin erzählen, die zwar Opfer, aber auch Täterin war? Und das als Deutsche/r? Immerhin lieferte Stella Goldberg hunderte von Juden an die Gestapo und schickte sie dadurch in den sicheren Gastod. Kann ihre persönliche Ausweglosigkeit dies rechtfertigen?

Die Gefahr, einen Film zu drehen, der Lob von der falschen Seite erhält, war Regisseur Kilian Riedhof und seinen langjährigen Schreibpartnern Marc Blöbaum und Jan Baren durchaus bewusst. Aus diesem Grund mussten sie eine Haltung zu ihrem Stoff und vor allem zu ihrer ambivalenten Figur entwickeln. Paula Beer (bekannt als hervorragende Darstellerin, z. B. in „Roter Himmel“, „Undine“ oder „Werk ohne Autor) beeindruckt in der Hauptrolle erneut durch ihr facettenreiches Spiel und die mutige Interpretation ihrer Figur. Wie das internationale, aber vor allem deutsche Publikum dieses gewagte Experiment aufnimmt, darauf darf man sehr gespannt sein…

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