The Zone of Interest

Großbritannien/ USA/ Polen 2023
Regie: Jonathan Glazer
Besetzung: Sandra Hüller, Christian Friedel, Daniel Holzberg, Medusa Knopf, Rolph Herforth
Laufzeit: 105 min.
FSK ab 12

Polen, 1940. Hedwig und Rudolf Höß fristen mit ihren Kindern ein recht privilegiertes Leben in einem schönen Haus. Hedwig genießt den großen Garten, den sie liebevoll anpflanzt und stört sich scheinbar wenig am konstanten Wummern von Öfen, an gelegentlichen Schüssen, die über die Mauer hinüberschallen, auch nicht am Klang des Orchesters, das an der Laderampe spielt, um die neuen Opfer in ein Gefühl der falschen Sicherheit zu wiegen. Ihr Mann arbeitet als Kommandant im jenseits der Mauer gelegenen Vernichtungslager Auschwitz, ein mustergültiger Nazi, der seine Aufgabe ernstnimmt. Beflissen und eifrig bemüht er sich, den Vernichtungsprozess rationaler zu gestalten. Bei der Begutachtung der Brennöfen geht er vor, als handele es sich um die optimale Verwertung von Regalen…

Inspiriert vom gleichnamigen Roman des englischen Schriftstellers Martin Amis (den die New York Times seinerzeit als „Meister der Neuen Widerwärtigkeit“ bezeichnete), vermittelt Regisseur Jonathan Glazer eindrucksvoll und mit scharfem Blick die Banalität des Bösen und das Grauen des Holocausts, ohne es explizit zu zeigen.

Den Horror, das unvorstellbare Grauen bildet er über die donnernde, zischende, brachiale Tonspur, über die Rauchschwaden und über Details ab, zum Beispiel womit die Hößkinder spielen, was ihnen der Vater beim Zubettgehen vorliest, was er beim Angeln im fließenden Wasser herausfischt oder was Hedwig in Pelzmänteln im versteckten Saum findet. In unbarmherzig scharfen Bildern zeigt Glazer, wie sich diese Menschen im Schatten des Grauens „gemütlich“ eingerichtet haben und wie sie es bewerkstelligen, die nicht zu übersehenden Gräuel aus ihrem Leben auszublenden. Dies zeigt er formal und inhaltlich radikal, mit größter Präzision und mit zwei herausragenden Darstellern in den Hauptrollen.

Der Film ist für den Oscar in den Kategorien: Bester Film, Bester internationaler Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Bester Ton nominiert. In Cannes wurde er bereits mit dem Preis der Jury und dem Preis der Internationalen Filmkritik ausgezeichnet.

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