Die Giacomettis
Dokumentarfilm (OmdU)
Schweiz 2023
Regie: Susanna Fanzun
Laufzeit: 108 min.
FSK ab 12
Er ist zweifellos der Bekannteste und Erfolgreichste aus der Künstlerfamilie Giacometti: der Bildhauer, Maler und Grafiker Alberto Giacometti (1901-1966), der mit seinen dünnen, wundersam feingliedrigen Skulpturen weltweit auf sich aufmerksam machte. Doch er steht nicht allein im Mittelpunkt des Films von Susanna Fanzun, auch Vater Giovanni, Impressionist der ersten Stunde, Bruder Diego, der Möbel entwarf, der Architekt Bruno und die Weberin Ottilia werden porträtiert. Denn die ganze Familie aus dem Schweizer Bergtal Bergell war mit einem bemerkenswerten künstlerischen Talent gesegnet. Zusammengehalten wurde die Familie von Annetta Giacometti, Ehefrau und Mutter, eine die Familienschicksale bis ins hohe Alter bestimmende, stille Regentin, die das traditionelle Zusammenleben der Bewohner in dem engen Bergtal eher unkonventionell interpretierte – offen, freiheitsliebend und solidarisch.
In angenehm ruhigem Rhythmus erzählt Susanna Fanzun, selbst aus dem Engadin stammend, von einem idyllischen Künstlerleben in schroffer Natur, spart Konflikte und schwere Zeiten nicht aus: Krisen, Weltkriege, Armut. Die Filmemacherin hat hierfür Freunde, Bekannte und ehemalige Nachbarn der Giacomettis zu Wort kommen lassen, die kleine Cousine der Giacometti-Kinder etwa, die nebenan wohnte, oder die noch lebende Haushälterin Maria Fasciati.
Gemälde gepaart mit Skizzen, persönliche Briefe, Zeitzeugen und wunderschöne Bilder der alpinen Landschaft des Bergells lassen tief ins Innere dieser außergewöhnlichen Künstlerfamilie blicken.