The Persian Version

USA 2023
Regie: Maryam Keshavarz
Besetzung: Layla Mohammadi, Niousha Noor, Kamand Shafieisabet, Bella Warda, …
Laufzeit: 107 min.
FSK ab 12

„Ich passe nirgendwo rein: zu iranisch für Amerika, zu amerikanisch für den Iran“, sagt Leila (etwa 20) gleich zu Beginn. Ihre Eltern sind 1967 aus dem Iran in die USA übergesiedelt und Leila ist mit acht Brüdern zwischen beiden Kulturen aufgewachsen, eine Art Scheidungskind zwischen zwei Staaten. Da Leila queer ist und ihr Lebensstil sehr frei, hat sie Probleme mit der Mutter Shireen. Sie sehen sich nicht mehr oft, aber wenn, dann wird es schnell heftig. Doch dann bekommt der Vater endlich das lang ersehnte Spenderherz, Leila fährt nach New Jersey, um ihn im Krankenhaus zu besuchen und trifft auf die ganze Familie. Shireen verbannt sie aber gleich wieder zur Oma, um die sie sich kümmern soll. Schmollend im Wartezustand geparkt, beginnt Leila, ein Skript über ihre Mutter zu schreiben. Ihre und die Erinnerungen der Oma führen sie in die weite Vergangenheit und ein wohl gehütetes Geheimnis zurück…

Im Kern geht es um einen bislang ungelösten Mutter-Tochter-Konflikt. Der Filmtitel ergibt sich aus dem Umstand, dass der Zuschauende in der ersten Hälfte des Films lediglich die amerikanische, nach und nach dann aber auch die persische Version der Familiengeschichte kennenlernt. In ihrer turbulenten und ausufernden Tragikomödie dringt Regisseurin Maryam Keshavarz Schicht für Schicht immer weiter in sie ein. Offensichtlich sind hier auch viele persönlichen Erfahrungen der Regisseurin eingeflossen. Sie wirft mit Zeitebenen um sich und bringt gleich mehrere Leben und jede Menge Entertainment unter. Das Ergebnis ist überbordend, und in seiner Unebenheit sympathisch und voller Energie. Humor und Drama stehen sich nicht gegenseitig im Weg.

Auf dem amerikanischen Sundance-Festival erhielt der Film den Publikumspreis.