One Life
Großbritannien 2023
Regie: James Hawes („Black Mirror“)
Besetzung: Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter, Lena Olin, Alex Sharp, …
Laufzeit: 110 min.
FSK ab 12
Als der inzwischen knapp 80-jährige Brite Nicholas Winton beim Aufräumen seines Arbeitszimmers auf eine alte Aktentasche mit Fotos aus der Vergangenheit stößt, plagt ihn immer noch ein schlechtes Gewissen. In seiner Erinnerung reist er nach Prag ins Jahr 1938. Er war als 29-Jähriger in die Tschechoslowakei gereist und beobachtete dort die Zustände in den Lagern der hier festgehaltenen Juden. Dabei stößt er auf Doreen Warriner, die Leiterin des britischen Büros für Flüchtlinge, deren Arbeit ihn zu einer waghalsigen Mission inspiriert. Von nun an wird er so viele von der Deportation bedrohte Kinder wie möglich retten und nach England schaffen, bevor das Land seine Grenzen dicht macht und sie in die Konzentrationslager deportiert werden. Mit Hilfe seiner deutsch-jüdischen Mutter Babette und der örtlichen Hilfsorganisation schafft er es, hunderte von Kindern in eine sichere Obhut zu befördern. Doch Jahrzehnte später ist er nach wie vor davon überzeugt, dass er noch mehr Menschen hätte retten müssen. Als er jetzt zu der BBC-Fernsehsendung „That’s Life“ eingeladen wird, erwartet ihn eine große Überraschung…
Basierend auf der wahren, bis 1988 unbekannten Geschichte des Sir Nicholas Winter (1909 -2015) inszeniert Regisseur James Hawes ein bewegendes filmisches Porträt dieses mutigen Mannes, der im Alter von 106 Jahren verstarb.
Das Drehbuch basiert hierfür auf der Biografie, die Barbara Winton über ihren Vater schrieb. Der Filmtitel bezieht sich auf das hebräische Sprichwort „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“, ein Zitat, das bereits in „Schindlers Liste“ vorkam.
Das ergreifende Porträt eines couragierten Mannes, der gegen alle Widrigkeiten und mit unerschütterlicher humanitärer Kraft das Unmögliche möglich zu machen versuchte. Der Film lässt wohl keinen Kinogänger unberührt und gleitet dank der konzentrierten Leistung des zweifachen Oscarpreisträgers Anthony Hopkins und den allesamt hochkarätigen Schauspielerkolleg*innen nie ins allzu Rührselige ab. Eine kompetent inszenierte Lehrstunde in Geschichte, die in der aktuellen Stimmung zusätzliche Bedeutsamkeit hat.
