Joana Mallwitz - Momentum

Dokumentarfilm
Deutschland 2024
Regie: Günter Atteln
Laufzeit: 91 min.
FSK ab 0

Joana Mallwitz, 1986 in Hildesheim geboren, wurde früh als musikalisches Ausnahmetalent entdeckt. Ihr Traum: Dirigentin. Der Durchbruch gelang ihr am Staatstheater Nürnberg, an dem sie 32-jährig zur jüngsten Generalmusikdirektorin Europas ernannt wurde. Bereits ein Jahr später betitelte sie eine Fachzeitschrift zur „Dirigentin des Jahres“. Im August 2023 wurde sie Chefdirigentin des Konzerthauses in Berlin. Der Film begleitet sie zwei Jahre lang auf ihrem Weg dorthin. 

Eigentlich ist Joana Mallwitz ein scheuer und introvertierter Mensch, der vor den Auftritten unter hohem Lampenfieber leidet und sich lieber nicht der großen Öffentlichkeit zeigt. Doch ihre Passion lässt ihr keine andere Wahl. Sie brauchte allerdings eine Weile, bis sie sich traute, gegen den Widerstand patriarchaler Gesellschaften mit dem Taktstock vor ein Orchester zu treten und es dauerte lange, bis sie als Dirigentin wirklich ernst genommen wurde. Doch seit einiger Zeit ist ihr Terminkalender voll und zusätzlich zu den zeitintensiven beruflichen Anforderungen hat sie Familie. Eine perfekte Abstimmung mit ihrem Mann, dem Sänger Simon Bode, ist unerlässlich.

Filmemacher Günter Atteln hat die Musikerin bei ihrem Wechsel von Nürnberg nach Berlin zwischen Proben, Konzerten, Presseterminen, Interviews, Begegnungen mit Freunden und Kolleg*innen und in ihrem privaten Alltag begleitet. Am nächsten kommt man ihr, wenn sie zerlesene Partituren, die sie schon mehrfach studiert hat, mit neuen Eintragungen durcharbeitet, über die Kompositionen grübelt oder kritisch mit sich ins Gericht geht. So bekommt man auch aus Zuschauer*in ihre Perfektion im Umgang mit der musikalischen Interpretation hautnah mit.