Die Gleichung ihres Lebens
Frankreich 2024
Regie: Anna Novion
Besetzung: Ella Rumpf, Jean-Pierre Darroussin, Clotilde Courau, Julien Frison, …
Laufzeit: 114 min.
FSK ab 12
Die 25-jährige Marguerite Hoffmann balanciert auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Sie studiert an der Pariser Elite-Uni „Ecole Normale Superièure“ und ist Tag und Nacht mit ihrer Doktorarbeit in Mathematik beschäftigt, in der sie im Themenfeld der seit 1742 unbewiesenen Goldbachschen Vermutung forscht, wonach sich jede gerade Zahl, die größer als 2 ist, als Summe zweier Primzahlen darstellen lässt. Doch als sie ihre Arbeit anderen Studenten vorstellt, weist ihr der Doktorand Lucas, der vom gleichen Professor betreut wird, einen Fehler nach. Ihr Ansatz ist somit wertlos. Schmerzlich erfährt Marguerite, dass die universitäre Forschung einem Haifischbecken gleicht und selbst auf ihren Doktorvater kein Verlass war. Am Boden zerstört kehrt sie der Uni den Rücken, nimmt einfache Jobs an und bezieht ein Zimmer zur Untermiete bei der jungen Tänzerin Noa. Diese ermuntert Marguerita, auszugehen, Leuten zu begegnen und Abenteuer zu riskieren, ein für eine menschenscheue junge Frau wichtiger Impuls, der sie schon bald dazu animieren wird, an illegalen Mah-Jongg-Spielen in der chinesischen Nachbarschaft teilzunehmen. Mit ihrem logischen Denken gewinnt sie hier viel Geld. Vielleicht auch deswegen lässt sie die Mathematik einfach nicht los…
Regisseurin Anna Novion meidet laute und schrille Töne. Der sparsame, verhaltene Erzählstil, die genauen Beobachtungen und die Mischung aus nüchternen und berührenden Szenen entfalten ihren Charme auf nachhaltige Weise. Hauptdarstellerin Ella Rumpf spielt die junge Frau als zumeist sachlich agierende, in sozialen Dingen aber ungeheuer unbeholfene Frau. Der Film ist zweifelsohne besonders interessant für Menschen, die gerne mathematisch denken.
